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Urlaubsnachrichten von der Ostseeküste

SzenenWechsel – Botschaften und Visionen

25 Künstler besetzten die Leere des Alten Hotels am Kap Arkona 

Im Abgesang der Existenz dieser baulichen Hülle haben 25 Künstler aus Norddeutschland und dem Ostseeraum, angeführt von ihrer Kuratorin Ellen Kock und mit tatkräftiger Hilfe der Gemeinde Putgarten, die Gelegenheit ergriffen, einen wohl schon programmierten Szenenwechsel an diesem Ort zu einer letzten Inszenierung eigener, künstlerischer Botschaften und Visionen zu wandeln in dem sie ihn künstlerisch „Instandbesetzen“. Wie Ellen Kock es beschreibt: die Leere und Verlassenheit des alten Hotels mittels Kunst in einen öffentlich begehbaren Lebensraum zu verwandeln.
In 16 Rauminszenierungen, der Vorhalle mit Objekten und Installationen zum Thema Mensch-Baum und in den Installationen zum Thema „Gehäuse“ auf 170 m² im Dachgeschoss bestimmen Phantasie und das Spiel mit Assoziationen das Ausdrucks- und Gestaltungsspektrum, bis hin zur absurden Provokation und der Infragestellung konventioneller Wertkategorien.
Auf einen gemeinsamen Nenner ist diese Ausstellung und das, was 25 Künstler in ihr ausbreiten, schwerlich zu bringen. Und doch; über allem scheint ein Hauch, zuweilen auch ein scharfer Wind von „Zivilisationskritik“ zu wehen, aus der sich ein bildkünstlerisches Spektrum von poetisierter Weltflucht bis appellhafter Weltverbesserungs-Metapher ableitet. Allein verbindlich erscheint die räumliche Hülle, auf die das einzelne Werk sich bezieht oder von der es inspiriert ist, in der es sich entfaltet, von der es umgeben ist oder eingesperrt. Lichtdurchflutete Räume und katakombische Kellerverliese, dunkle Winkel und Ecken, fragile Wände und morsche Decken – jeder einzelne dieser ruinösen Kammern ist nun Andachts- und Meditationsraum, Wunderkammer und Bühne zur Entfaltung künstlerischer Ideen (Botschaften und Visionen):
verfremdeter Existenzraum (Rainer Fest), verlassene Behausung gescheiterter Beziehungen (Britta Naumann), Traum-Imagination (TO Helbig), verortetes Kindheitstrauma (Peter Michael Lintzen), faustisches Labor (StefanNo), Sehnsuchtsort (Petra Fiebig), Raum als Einbildung und Vorstellung (Rainer Düvell), als Unendlichkeit himmlischer Sphären (Hartmut Hornung), als Medium maritimer und urbaner Strukturen in einer Black Box (Matthias Gerlach und Frank Otto Sperlich), als Ort der sich verwandelnden Erneuerung von Mensch und Natur (Franziska Uhl), als Glashaus (Regina Kaufmann), als Baustelle des Lebens (Uwe Schloen), Raum als spirituelle Idee (Inga Carrière) und als Objekt der Spurensicherung (Anna Norberg, Gotland), Zeit und Raum als körperliche Erfahrung (Lene Degett, Bornholm), Raum als zeitloses Schattenkabinett (Valev und Kalli Sein, Hiiumaa).
So präsentiert dieses eigentlich tote Haus poetische Weisheiten, melancholische Träumereien, verschlüsselte Utopien, Hoffnungen vielleicht, als Botschaften und Visionen des Hier und Heute und Zukünftigen. Wer will, kann als Betrachter mitspielen, kann sich und seine Intentionen einbringen an EllenNa‘s „Baum der Visionen“ oder auf ihrem „GedankenSofa“.

 

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